
Einer der häufigsten Unfälle im Straßenverkehr zwischen Autos ist der Auffahrunfall. Viele verschiedene Faktoren können einen solchen auslösen. Deswegen ist es nicht immer leicht in einer solchen Situation den Schuldigen zu bestimmen.
Oft scheint die Schuld beim Auffahrendenzu liegen, da die Abstandsmessung der Straßenverkehrsordnung (StVO) besagt, dass ausreichender Abstand eingehalten werden muss, damit auch bei spontanen Bremsmanövern ein unfallfreies Halten möglich ist. Deswegen zieht ein Auffahrunfall oft ein Bußgeld nach sich.
Das Bußgeld zielt nicht auf den Unfall selbst, sondern auf den Regelverstoß, der ihn ausgelöst hat. Welches Bußgeld bei einem Auffahrunfall angewendet werden kann, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Ausschnitt aus dem Bußgeldkatalog: Abstand
Inhaltsverzeichnis
Wann kann ein Bußgeld wegen Auffahren verhängt werden?

Wenn Sie in einen Unfall verwickelt sind, gibt es eine ganze Reihe an Schritten zu beachten, mit denen sichergestellt werden soll, dass Verletzte versorgtwerden und keine Folgeunfälle passieren. Unbedingt beachten sollten Sie dazu:
- Unfallstelle sichern!
- Rettungskräfte rufen!
- Erste-Hilfe leisten!
- Personendaten austauschen!
Auch eine mangelhafte oder unterlassene Absicherung der primären Unfallstelle kann bei einem Auffahrunfall ein Bußgeld begründen. Und trotz der vorgegebenen Schritte müssen die Unfallbeteiligen selbst entscheiden, welche Maßnahme am dringendsten ist. Dabei kann es zu Fehlern kommen, die bei einem weiteren Auffahrunfall möglicherweise ein Bußgeld oder Verwarngeld nach sich ziehen können.
Aber nicht nur das falsche Absichern der Unfallstelle kann bei einem Auffahrunfall das Bußgeld auslösen. Stellt sich im Nachhinein heraus, dass ein Verstoß gegen die StVO den Unfall verursacht hat, wird ein reguläres Bußgeldverfahren gegen den Verursacher angestrebt.
Ist die Folge vom Auffahrunfall eine fahrlässige Körperverletzung, ist das Bußgeld keine Option mehr. Da es sich dabei um eine Straftat handelt, wird kein Bußgeldverfahren angestrebt. Die Angelegenheit wird der Staatsanwaltschaft übergeben. Am Ende steht dann möglicherweise eine Geld- oder Freiheitsstrafe.
Auffahrunfall und Bußgeld: Welcher Verstoß wird sanktioniert?
Verursacht ein Auto auch nur einen Bagatellschaden, handelt es sich bereits um einen Unfall. Die Gesetze und Vorschriften für den Straßenverkehr sehen daher strengere Sanktionen vor, wenn ein Verstoß zu einem Unfall führt.

In der Regel unterscheidet der Bußgeldkatalog bei einem Verstoß, ob es dadurch zu einer Gefährdung oder gar zu einem Unfall kam. Die Sanktionen werden dann entsprechend erhöht. Natürlich hat der Geschädigte gegenüber dem Verursacher einen Anspruch darauf, Schadenersatz zu bekommen.
Deswegen sich die Beteiligten verpflichtet, ihre Daten auszutauschen. Ohne diese Informationen ist es für die Versicherungen schwierig, die Ansprüche geltend zu machen. Auch deswegen handelt es sich beim unerlaubten Verlassen des Unfallorts um eine Straftat. Abgesehen davon kann dann auch unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen werden.
Beispiele: Hier kann der Auffahrunfall ein Bußgeld bedeuten
- Durch das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit kam es zu einem Auffahrunfall, weil der Bremsweg falsch abgeschätzt wurde.
- Durch die Verwendung der falschen Reifen bei winterlicher Witterung können Auffahrunfälle begünstigt werden. Stellt sich im Schadensfall heraus, dass keine angemessene Bereifung verwendet wurde, folgt in der Regel dem Auffahrunfall ein Bußgeld.
- Ein überladenes Fahrzeug fuhr aufgrund des verlängerten Bremsweges auf das vorausfahrende Auto auf.
FAQ: Das Wichtigste zum Bußgeld beim Auffahrunfall
Das Bußgeld droht nicht für den Unfall selbst, sondern für den Verstoß, der zum Unfall geführt hat.
Die Höhe des Bußgeldes richtet sich danach, welcher Verstoß zu dem Auffahrunfall geführt hat.
Hat eine Geschwindigkeitsüberschreitung, eine Abstandsunterschreitung, eine Überladung oder eine falsche Bereifung zu einem Auffahrunfall geführt, kann ein Bußgeld drohen.
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