Bußgeldtabelle Bahnübergang
Tatbestand | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Überholen am Bahnübergang, obwohl nicht überblickt werden konnte, dass Gegenverkehr nicht behindert wird/bei unklarer Verkehrslage | 150 Euro | 1 Punkt | |
...mit Gefährdung | 250 Euro | 2 Punkte | 1 Monat |
...mit Unfallfolge | 300 Euro | 2 Punkte | 1 Monat |
Mit nicht angepasster Geschwindigkeit an Bahnübergang herangefahren | 100 Euro | 1 Punkt | |
Überqueren des Bahnübergangs mit Andreaskreuz ohne Schienenverkehr Vorrang zu gewähren | 80 Euro | 1 Punkt | |
...mit Gefährdung | 100 Euro | 1 Punkt | |
...mit Unfallfolge | 120 Euro | 1 Punkt | |
Unzulässiges Überholen | 70 Euro | ||
...mit Gefährdung | 85 Euro | ||
...mit Unfallfolge | 105 Euro | ||
Verstoß gegen die Wartepflicht am Bahnübergang, obwohl sich ein Schienenfahrzeug näherte | 80 Euro | 1 Punkt | |
...mit Gefährdung | 100 Euro | 1 Punkt | |
...mit Unfallfolge | 120 Euro | 1 Punkt | |
Überqueren des Bahnübergangs obwohl rotes oder gelbes Lichtzeichen warnte oder sich die Schranken senkten/ein Bahnbediensteter Halt gebot | 240 Euro | 2 Punkte | 1 Monat |
...mit Gefährdung | 290 Euro | 2 Punkte | 1 Monat |
...mit Unfallfolge | 350 Euro | 2 Punkte | 1 Monat |
Überqueren des Bahnübergangs trotz geschlossener Schranke | 700 Euro | 2 Punkte | 3 Monate |
Wie sollten Sie sich an einem Andreaskreuz verhalten?

Ein Andreaskreuz ist immer ein Hinweis auf einen bevorstehenden Bahnübergang einer Bahnstrecke.
Bahnübergänge können sowohl beschrankt als auch unbeschrankt sein und aus vielen verschiedenen Gründen eine Gefahr für einen Verkehrsteilnehmer darstellen, wenn dieser sich nicht an die Regeln hält.
Gibt beispielsweise eine rote Ampel vor einem Bahnübergang an, dass sich ein Zug nähert und die Bahnübergänge deshalb nicht mehr passiert werden sollten, gibt es trotzdem einige Autofahrer, die sich partout nicht an diese Regel halten wollen.
Ein Unfall am Bahnübergang kann in solchen Fällen selten vermieden werden und tödlich enden. Aus diesem Grund ist das korrekte Verhalten an einem Bahnübergang äußerst wichtig.
Inhaltsverzeichnis
Beschrankter und unbeschrankter Bahnübergang
Ein beschrankter Bahnübergang macht einem sich nähernden Fahrzeug das Halten meist sehr leicht. Denn: Senken sich die Schranken, muss vor den Bahnübergängen angehalten werden. Das ist auch bei Halbschranken der Bahnübergänge der Fall.
Ein solcher Übergang wird mit einem dreieckigen Schild mit rotem Rand angekündigt, auf dem ein Zaun abgebildet ist. Bei unbeschrankten Bahnübergängen hingegen ist besondere Vorsicht geboten.
Diese Bahnübergänge werden mit der gleichen Schildform angekündigt wie ein beschrankter Übergang, nur, dass auf diesem Schild kein Zaun, sondern eine anfahrende Eisenbahn zu sehen ist.
Nähern Sie sich mit Ihrem Fahrzeug einem unbeschrankten Bahnübergang, so sollten Sie Ihre Geschwindigkeit drosseln, um genügend Zeit zu haben, die Verkehrslage zu überblicken. Nähert sich ein Zug, sollten Sie unbedingt vor den Gleisen der Bahnübergänge halten und diese nicht noch kurzfristig überqueren.
Weitere Informationen zum richtigen Verhalten am Bahnübergang finden Sie in diesem Video:
Verhalten vor Andreaskreuz mit rotem Blinklicht

Bahnübergange können durch unterschiedliche Schilder und Warnzeichen angekündigt und gesichert werden. Eines davon ist das Andreaskreuz, das teilweise auch durch Lichtzeichen ergänzt werden kann.
Es besteht aus weißen sich kreuzenden Balken, die jeweils rote Enden aufweisen.
Es bedeutet: ‚Dem Schienenverkehr Vorrang gewähren‘ und wird direkt vor einem Bahnübergang aufgestellt.
Nähert sich ein Fahrzeug einem Bahnübergang mit Andreaskreuz, so muss es halten, wenn:
- sich ein Zug nähert,
- ein Blinklicht (rot oder gelb) aufleuchtet,
- sich die Schranken bzw. Halbschranken schließen oder Personal zum Warten vor den Bahnübergängen auffordert.
Wird das Andreaskreuz mit gelbem oder rotem Licht kombiniert, so muss bei leuchtendem Licht gehalten werden. Erlischt das rote Blinklicht, darf der Fahrzeugführer den Bahnübergang überqueren.
Auch andere Formen der Warnung vor einem Bahnübergang sind möglich. Die Bake beispielsweise gibt die Entfernung zum Übergang an.
Drei Streifen bedeuten eine Entfernung von 240 Metern, zwei Streifen 160 Meter und nur ein Streifen 80 Meter bis zum Bahnübergang. So können sich Autofahrer in aller Ruhe auf den Zugverkehr der Bahnstrecke vorbereiten.
Ist Parken vor dem Andreaskreuz erlaubt?
Um die Sicht auf ein Andreaskreuz vor Bahnübergängen nicht zu behindern, ist es nicht erlaubt, knapp davor zu parken. Innerorts muss ein Abstand von etwa 5 Metern zum Verkehrsschild gehalten werden, außerorts sind es bereits 10 Meter.
Das gilt sowohl für den Abstand vor als auch hinter dem Schild der Bahnübergänge. Zudem darf 10 Meter vor sowie nach dem Schild nicht gehalten werden, wenn das Andreaskreuz dadurch verdeckt würde.
Wann Sie zudem am Bahnübergang anhalten müssen, erfahren Sie im folgenden Video:
Bußgelder bei falschem Verhalten am Bahnübergang
Sollten Sie verbotenerweise bei rotem Blinklicht oder sich senkenden Schranken noch in letzter Sekunde den Bahnübergang überqueren, müssen Sie mit einem Bußgeld von mindestens 240 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem einmonatigen Fahrverbot rechnen. Sollten die Schranken der Bahnübergänge bereits geschlossen sein, können sogar 700 Euro, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot die Folge sein.
Ein richtiges Verhalten an Bahnübergängen kann also nicht nur Sie, sondern auch Ihren Geldbeutel vor schlimmeren Schäden bewahren.
FAQ: Das Wichtigste zum Bahnübergang
Die wichtigsten Informationen dazu haben wir hier zusammengefasst.
Ja, das Parken vor dem Andreaskreuz ist nicht erlaubt. Innerorts gilt dies in einem Bereich von fünf Metern und außerorts für zehn Meter.
Einen Überblick dazu liefert diese Bußgeldtabelle.
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